Zu einem Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) gehört auch eine pädagogische Begleitung in Form von 25 Seminartagen. Diese sind bei Via e.V. aufgeteilt in ein achttägiges und ein zwölftägiges Ausreiseseminar und ein fünftägiges Rückkehrerseminar. In den letzten 4 Wochen habe ich die beiden Ausreiseseminare erfolgreich durchlaufen und viel über Teamarbeit, interkulturelles Lernen und Arbeit im sozialen Bereich gelernt. Das erste Seminar fand südlich von Berlin in der Mark in Brandenburg statt. Unsere Gruppe bestand aus 21 jungen Leuten, die kreuz und quer aus Deutschland stammen. In diesem Seminar bauten wir unsere eigenen Flöße, vier an der Zahl, und paddelten damit vier Tage über die Dahme. Wir übernachteten unter Tarps irgendwo im Wald oder auf schönen Lichtungen. Gekocht wurde auf offenem Feuer, was wir mal besser, mal schlechter meisterten. Verhungert ist jedoch keiner. Die ersten beiden Tage waren leider von sehr schlechtem Wetter begleitet, doch nachdem sich die Sonne dann mal durch die Wolkendecke gegraben hatte und sich auch nicht mehr verdrängen ließ, stieg unsere Motivation und Laune mit jedem Meter, den wir weiterpaddelten.
Die restlichen Tage dieses ersten Seminars verbrachten wir in einem Selbstversorgerhaus, wo wir das Seminar auswerteten und abends am Lagerfeuer bei einer Schokobanane die Freundschaften, die sich über die Woche gebildet hatten, vertieften. Generell lernten wir in diesem Seminar viel über Zusammenhalt und Teamarbeit und wie man mit neuen fremden Situationen umzugehen hat, wenn man einfach ins kalte Wasser geworfen wird, denn für die meisten von uns war eine Woche Outdoor auf Flößen unterwegs zu sein, eine echte Herausforderung.

 

Das zweite Seminar fand in der Jugendherberge Fulda statt. Zu diesen zwölf Tagen traf sich die gleiche Gruppe in Südhessen, um mehr über den Status IJFD, interkulturelles Lernen, Teamarbeit und andere Themen zu lernen. Eine unserer Aufgaben war zum Beispiel an einem Nachmittag  in Kleingruppen einen Kuchen zu backen. Klingt ja alles erstmal garnicht schwer. Die Zutaten dafür aber in der Innenstadt erfragen und ertauschen zu müssen und auch eine fremde Küche erfragen zu müssen, erschwerte die Bedingungen allerdings um einiges. Auch unsere Handys blieben an diesem Nachmittag in der Jugendherberge. Auch wenn es manche vielleicht nicht glauben, als Resultat hatten wir am Abend tatsächlich vier essbare Kuchen. Nun fragt man sich natürlich, was solch eine Aufgabe mit einem Freiwilligendienst zu tun hat. Ganz einfach: wir haben bei dieser Aufgabe gelernt, auf andere, fremde Menschen zuzugehen und auch mit einer im ersten Moment eher schwer lösbaren Situation umzugehen. Am Anfang waren die meisten eher skeptisch, aber ich glaube, abends waren wir ziemlich stolz auf uns. Unsere Freizeit verbrachten wir damit, andere Freiwillige kennenzulernen, die ebenfalls ein Seminar dort hatten, zusammen Volleyball zu spielen, Massageabende zu veranstalten, aufs Schützenfest zu gehen und einfach gemeinsam Spaß zu haben. Auch den Blutmond haben wir alle zusammen auf einem Feld angeschaut. Während manche mittlerweile schon ein paar Wochen im Ausland sind, fange ich jetzt langsam an, meinen Koffer zu packen. Denn auch für mich beginnt nun in einer Woche das große Abenteuer.

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